Vor 750 Jahren, im Jahr 1260, wurde Meister Eckhart im thüringischen Thambach geboren. Um den 8. September vor 700 Jahren eröffnete Eckhart als Provinzial in Hamburg das Provinzkapitel der Dominikaner.
(hierzu auch Neue Kirchenzeitung vom 29.8.2010)
Sie sind herzlich eingeladen zu folgenden drei Veranstaltungen:
Samstag, 4.9,10 18 Uhr, Sankt Sophien-Kirche:
Vortrag von Prof. Freimut Löser, Augsburg: 700 Jahre Meister Eckhart in Hamburg. Eckhart als Prediger und das Treffen der Dominikaner am 8. September 1310. Anschließend: Nachlese im Sophien-Saal (Verantwortlich.: H. Helmhart)
Meister Eckhart wurde im September 1303 zum Provinzial der Dominikaner-Provinz Saxonia in Erfurt gewählt. Er nahm als Provinzial an verschiedenen Provinzkapiteln teil, das letzte 1310 in Hamburg um den 8. September 1310. Zeitgleich zum Provinzkapitel in Hamburg fand in Speyer das Provinzkapitel der Teutonia statt, wo Eckhart, der Provinzial der Saxonia, zum Provinzial der Teutonia gewählt wurde. Dies geschah evtl. auf Betreiben Dietrichs von Freiberg, unter dessen Provinzialat 1293-96 Eckhart (Provinzials-) Vikar für Thüringen war. Eckhart war also nicht nur Professor, Prediger, Schriftsteller und Mystiker, sondern auch von seiner neunen Provinz Saxonia wie seiner alten Heimatprovinz Teutonia als Leiter gewollt. Offenbar hatte Eckhart Leitungskompetenzen.
Der Ordensmeister in Rom bestätigte die Wahl der Teutonia von 1310 aber nicht. Sie musste erneut auf einem Kapitel wählen; Eckhart wurde vielmehr auf dem Generalkapitel 1311 vom Amt des Provinzials der Saxonia absolviert und 1311 (- 1313) zum zweiten Mal als Professor (Magister = Meister) nach Paris entsandt.
Sie sind auch zu folgenden Meister-Eckhart-Veranstaltungen herzlich eingeladen:
Dienstag, 7.9.10: Staatsbibliothek:
Wer ist Meister Eckhart ? Der große deutsche Dominikanertheologe und Philosoph wurde um 1260 geboren, und so begeht man im Jahr 2010 den 750. Geburtstag Eckharts. Zwei Ereignisse bringen den großen Mystiker mit Hamburg in direkte Verbindung. Am 8. September 1310 leitet er hier ein Provinzkapitel, und von zwei Sammelhandschriften mit seinen deutschen Predigten ist eine der Hamburger Cod. theol. 2057 mit 31 Predigten Eckharts. Wohl ein Dominikaner stellte in den Jahren um 1350, nur wenige Jahre nach Eckharts Tod (1328), diese Texte zu Lehrzwecken zusammen und gab ihr den Titel paradis der fornunftigin sele. Der bedeutende Codex ist im 18. Jahrhundert in die Hamburger Bibliothek gekommen.
Bei der Veranstaltung – fast auf den Tag 700 Jahre nach dem Hamburger Provinzkapitel – stellt “im Dialog mit der Handschrift” Dr. Hans-Walter Stork deren äußere Erscheinung vor; den Hauptvortrag hält der Augsburger Professor Dr. Freimut Löser, Vizepräsident der Meister Eckhart-Gesellschaft und einer seiner besten Kenner. In Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Hamburg.
Staatsbibliothek:
Dienstag, 7. September 2010, 18 Uhr
Ort: Vortragsraum, 1. Etage, Eintritt frei
Links:
Katholische Akademie Hamburg
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Samstag, 18.9.10, 19-01 Uhr, Sankt-Sophien-Kirche:
VI. Mystische Nacht mit Meister Eckhart:
Das EWIGE Licht leuchtet JETZT.
Von 21-22 Uhr:
VOM INNEREN & ÄUSSEREN MENSCHEN
eine lectio divina als szenische aktion
Text: Meister Eckhart
Komposition: Sidney Corbett
Ensemble: theaterderstille.de, Köln/Freiburg
In einem jeden Menschen gibt es zwei: den inneren und den äußeren. Es gibt so manche Menschen, die verzehren der Seele Kräfte allzumal für den äußeren Menschen. Das sind die Leute, die alle Sinne und Gedanken auf äußere und vergängliche Güter richten, die nichts vom inneren Menschen wissen. Das raubt der Seele die Kraft. Man muß aber auch wissen, daß der äußere Mensch gar wohl aktiv sein kann und dabei doch der innere frei und unbewegt zu sein vermag. Das ist wie bei einer Tür: Während sich das Türblatt, das unserem aktiven Teil entspricht, bewegt, so bleibt doch die Angel, in der die ganze Tür hängt, ruhig und wird nicht im Geringsten verändert. Die Angel, das ist der innere Mensch.
Texte zitiert aus: Meister Eckehart-Deutsche Predigten und Traktate /Diogenes Taschenbuch
Komposition: Sidney Corbett
Bibelregal: Margareta Hürholz
Sopran: Barbara Schachtner
Bass: Joerg Braeuker
Narr: Frank Albrecht
Tischlesung: Ursula Albrecht
Eine Aufführung des: Theater Der Stille, Köln/Freiburg
www.theaterderstille.de