Am Sonntag, dem 22. Mai, wird in der heiligen Messe um 18 Uhr in der Barmbeker Sankt Sophien-Kirche ein ungewöhnlicher Mann die Predigt halten.
Es ist der Benediktiner Pater Gerhard Lagleder aus dem Kloster der Missionsbenediktiner St. Ottilien in der Diözese Augsburg. Aber dieses Kloster ist nicht sein gewöhnlicher Aufenthalt. Seit vielen Jahren ist er Missionar in Mandeni, einem Ort im Zulu-Land in Südafrika. Hier ist er nicht nur Ortspfarrer, sondern er hat rund um die Kirche eine Schule und vor allem eine Aids-Klinik mit einer Ambulanz-Abteilung aufgebaut. Nun hat er einen Brandbrief in seine Heimat Deutschland geschickt. Darin heißt es u. a.:
Vor zwei Wochen bekamen wir völlig aus heiterem Himmel die Mitteilung, dass die amerikanische Regierung ihre AIDS-Hilfe für Afrika drastisch gekürzt habe und damit auch das AIDS-Behandlungsprogramm der Südafrikanischen Bischofskonferenz, dessen Teil auch unser AIDS-Behandlungsprogramm ist, betroffen sei. Ab Ende Mai können wir daher von der Bischofskonferenz keine Zuschüsse mehr bekommen. Wir haben aber weit über 300 Patienten bereits in AIDS-Behandlung und deren Überleben hängt schlicht und einfach davon ab, ob sie zweimal täglich für den Rest ihres Lebens die überlebensnotwendige Behandlung bekommen oder nicht. Dies ist eine enorme Verantwortung, die wir auch nicht einfach mit Schulterzücken auf das ohnehin überforderte öffentliche Gesundheitssystem abstreifen können.
P. Gerhard OSB hat sich dann auf den Weg gemacht und ist zu uns nach Österreich und Deutschland gekommen und reist nun zu Kirchengemeinden, die bereit sind den Menschen in Not dort in der AIDS-Hochburg zu helfen. Sein Hilferuf hat auch die katholische Sankt Sophien-Gemeinde in Hamburg-Barmbek erreicht. Spontan wurde nach vier Sonntagsmessen gesammelt: ohne dass die Gemeinden bislang P. Gerhard kannte, kamen über 1654,85 € zusammen. Der Pfarrgemeinderat Sankt Sophien bedankt sich bei allen Unterstützern dieser Fastenaktion, ein besonderer Dank gilt der Ghanaischen Gemeinde, die in Sankt Sophien ansässig ist.
Am 22. Mai werden wir ihn nun kennenlernen und dazu ist die ganze Gemeinde und sind alle Interessierten eingeladen. Nach der Messe wird P. Gerhard in den Gemeinderäumen in einem Vortrag und an Hand von Lichtbildern und Filmausschnitten über seine Arbeit berichten und um Unterstützung bitten.
Dr. Uwe Bernzen, Ruth Prodöhl für den Gemeinderat