Monatsbrief Juli 2020: Gottesdienste und Informationen

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Liebe Personen!

Erst keine, dann einfach selbstgemachte und von Tag zu Tag immer originellere Masken kommen uns entgegen, einfarbig oder bunt, beschriftet oder gar bemalt. Darüber Augen, die sich sehen, ansehen ohne freilich immer sofort zu erkennen, wer sich da hinter der Maske verbirgt. Das Leben ist ein Maskenspiel – zumindest für die, die nicht infiziert, die nicht zur Risikogruppe gehören.

In Corona-Zeiten halten wir Abstand und schützen uns und andere mit Nasen-Mund-Masken. All das, um nur nicht auf der Intensivstation zu landen, um auch ohne Sauerstoff-Maske die Pandemie zu überleben.

Ja, was ist das für ein tägliches Theater, Maske auf, Maske runter, Maske auf… Mehr und mehr verlieren die Geduld, steigen aus, aus diesem globalen Maskenball der Solidarität, meinen Luft holen zu müssen für Leib und Seele, gehen immer lockerer mit sich und anderen um, ignorieren die Masken-Pflicht und dass eine zweite Welle möglich ist. Orte mutieren zu Corona-Hotspots – auch bei uns: die Infektions- und Todeszahlen steigen wieder, immer mehr Menschen, Familien mit ihren Kindern, müssen wieder in Quarantäne ausharren, der Lockdown legt das Leben und die Wirtschaft ganzer Landkreise erneut lahm.

Liebe Personen!

„Persona“ ist das lateinische Wort für Maske. Im europäischen Kulturkreis hat sie ihren Ort im Kult, als Totenmaske im Totenkult. So werden die Toten symbolisch mit einem Leihgesicht ausgestattet. Die Maske finden wir in der Welt des antiken Theaters. Sie ist in der griechischen Tragödie ein Mittel der Verwandlung und gehört zu Dionysos, dem tragischen Gott. Sie steht für das tragische Spiel, das kultischen Charakter hat, Gottesdienst ist.

Liebe Personen!

Der Mensch ist nach der Bibel Gottes Ebenbild, da sein Geist fähig ist Gott zu erkennen. Durch die Sünde Adams verkehrt sich die Gottebenbildlichkeit – so Martin Luther – zur „Satansmaske“. Doch vom Verlust der Gottebenbildlichkeit steht nichts in der Bibel, weshalb evangelische Theologen diesem pessimistischen Menschenbild Luthers heute nicht mehr folgen. Auf Grund der Vernunft ist der Mensch Gottes Ebenbild, das die Sünde verdunkeln, aber nicht vernichten kann. Der Mensch ist Person durch sein geistiges Leben. Er ist jemand mit Antlitz und Würde – mit und ohne Maske.

Mit persönlichen Grüßen!                 P. Thomas