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Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer unserer Pfarrei St. Ansgar, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter im pastoralen Dienst,
unser 300-jähriges Kirchweihjubiläum von St. Joseph-Altona liegt nun hinter uns. Ein Wort klingt nach:
„große Freiheit“. Eine Ausstellung (noch bis zum 12. Mai), viele Veranstaltungen und nicht zuletzt einige Predigten nahmen dieses Wort auf.
Was macht uns frei? Im Kontext dieser Frage tauchte immer wieder der Begriff Wahrheit auf. „Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh 8, 32).
In der Bibel wird das Wort Wahrheit an vielen Stellen gebraucht. Im Alten Testament wird Gott selbst „die Quelle aller Wahrheit“ genannt, weil seine Worte Wahrheit sind. ER ist die Wahrheit, das bedeutet: ER ist verlässlich, auf IHN kann man bauen, IHM kann man vertrauen. Für uns bedeutet das: Der Mut zur Wahrheit lebt vom Vertrauen auf Gott. Im Neuen Testament ist der Wahrheitsbegriff noch weiter gefasst. Er meint mehr als eine allgemeine, moralische Forderung, er ist mehr als ein Begriff, er ist eine Person – Jesus Christus. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14, 6). Wahrheit und Wahrhaftigkeit müssen wir zusammendenken.
Eines Tages kam jemand aufgeregt zu Sokrates gelaufen und sagte: „Höre, ich muss dir erzählen, wie dein Freund…“ – „Halt ein“, unterbrach ihn Sokrates: „Hast du das, was du mir sagen willst, durch drei Siebe geschüttet? Das Sieb der Wahrheit, der Güte und der Notwendigkeit? Wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, belaste mich und dich nicht damit“. In seiner Ethik fragt Dietrich Bonhoeffer: „Wie wird mein Wort wahr?“ 1. Indem ich erkenne, wer mich zum Sprechen veranlasst und was mich zum Sprechen berechtigt.
2. Indem ich den Ort erkenne, an dem ich spreche. 3. Indem ich den Gegenstand, über den ich etwas aussage, in diesen Zusammenhang stelle.
Was macht uns frei?
Mit der ersten Strophe eines Pfingstliedes (EG 136) im Herzen und auf den Lippen grüße ich Sie und Euch in den Tagen zwischen Ostern und Pfingsten!
Karl Schultz, Pastor
„O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.“