Monatsbrief Juli 2024: Gottesdienste und Informationen

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Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Pfarrgemeinde

Sankt Ansgar! Liebe Urlaubsgäste!

Mitte Juli beginnen in Hamburg die Sommerferien und damit für die meisten die Urlaubszeit. Viele suchen ihren Ort der Erholung auf, in der Nähe oder Ferne, an der See oder in den Bergen. Viele aber auch sind wandernd oder mit dem Rad unterwegs, von Ort zu Ort. In Sommerzeiten schlendert manch einer besonders gern über Märkte, genießt die Düfte und gönnt sich saftige Früchte. Und Sie kennen vielleicht die Geschichte mit dem Mann, der auf dem Markt Obst wollte und darum Erdbeeren, Kirschen, Äpfel, Birnen oder Pflaumen verschmähte. Denn er wollte nicht nur Äpfel, sondern Obst! Nicht nur Birnen, sondern Obst… Er wählte also den einzig erfolgreichen Weg, gerade das nicht zu bekommen, was er doch wollte, nämlich Obst. Und Obst gibt es bekanntlich allein in Form von Erdbeeren, Kirschen, Äpfel, Birnen…
Wie dieser Mann nach Obst verlangt, so suchen alle Menschen nach Sinn und Glück. Sinn- und Glückssucher gehen oft aufs Ganze und gehen doch leer aus: „Hat alles keinen Sinn“ – Sinnlosigkeit hat Konjunktur. Tag für Tag werden mit der Sinnkrise Geschäfte gemacht; von der Jagd nach Wohlfühlglück bis zu Drogengeschäften. Das Resultat davon: Profit statt Sinn. Doch solchen Leuten, die Geschäfte machen mit der süchtigen Sehnsucht der Menschen nach Sinn und Glück, muss man nicht in die Hände, schon gar nicht in die Arme fallen. Denn das Problem ist ja nicht fehlender Sinn, sondern das Maßlose: wir erwarten zu viel auf einmal und das – bitte schön – sofort! Ein übermäßiger Sinnanspruch ruft unweigerlich die große Sinnverlustklage hervor, ob man sie ausspricht oder nicht; verstummt frisst sie sich in einen immer mehr hinein.
In seinem 2. Brief an die Korinther beklagt sich Paulus dreimal bei Gott über seine schwache und angefochtene Konstitution und Gott der HERR sagt: „Meine Gnade soll dir genügen“ (2. Kor. 12,9) Daraufhin kann Paulus seine Schwäche bejahen und in ihr sogar einen Sinn sehen: „denn, wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ auf Grund der Kraft Christi. — Maßhalten in Sachen Sinnerwartung ist sinnvoll zu jeder Zeit. Wo eine zu hohe Sinn- und Glückserwartung sinkt, steigt die Frustrationstoleranz von ganz allein. Und die kleinen Sinnantworten des Lebens werden dann nicht mehr nach dem Prinzip ALLES oder NICHTS achtlos übergangen. Vielmehr werden sie dankbar angenommen, geschätzt und so zum Schatz an Lebenssinn.
Dies wünsche ich Ihnen und mir!

Mit sonnigen Grüßen

Pater Thomas