Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Pfarrei Sankt Ansgar! Liebe Gäste!
Ganz unterschiedliche Menschen kommen in unsere Kirchen – zu Gottesdiensten und Veranstaltungen, um in diesen Gotteshäusern zu beten oder sie zu besichtigen. Beten ist sehr individuell und es gibt viele unterschiedliche Arten zu beten. Für mich entsteht in meinem persönlichen Gebet ein Raum zwischen Gott und mir. Es ist ein Raum für die Begegnung mit Gott, für das Heilige in meinem Leben. Es ist der Versuch mein Inneres zu öffnen und wie im kindlichen Spiel mich beschenken zu lassen von dem, was geschieht. Gebet kann mal sehr ernst und fest oder auch mal luftig und leicht sein.
Von anderen Menschen zu lernen, bereichert mein eigenes Gebet. Theresa von Ávila ist eine dieser Meisterinnen im Gebet. Die schlichten Worte „Solo dios basta! – Nur Gott genügt!“ laden ein, das Herz zu öffnen um Gottes Leben und Weisheit in das eigene Leben zu lassen – gerade in Momenten voller Krise, Herausforderung und Unruhe.
Ignatius von Loyola empfiehlt Gott im Alltäglichen zu suchen, das heißt ihn „in allem zu finden“ und sich selbst immer wieder die Frage zu stellen, wo erkenne ich Gottes Handschrift in meinem Leben und in der Welt. Diese Haltung des Suchens und sich selbst Hinterfragens erschließt Begegnungsorte, die bereits im eigenen Leben existieren. Viele Begegnungen zwischen mir und anderen, aber auch Natur oder Musik und Kunst werden so für mich zu Lernorten des Gebets.
Am Kleinen Michel steht jetzt der „Sonnengesang des Franz von Assisi“ im Mittelpunkt einer Ausstellung mit Werken von Wolfgang Kern. Dieses Lob auf Gott den Schöpfer ist eines der großen Gebete der Menschheit. Die Motiv- und Textblätter der einzelnen Verse können ins Gespräch mit Gott führen und prägen alles, was in der Kirche Kleiner Michel im Oktober geschehen wird. Ich bin sehr gespannt, was dieses Gebet uns lehren wird.
Ihr Fabian Loudwin SJ