22. Dezember

Foto: Malte Betz

Gott ist Liebe.

Darin hat sich die Liebe Gottes an uns erwiesen, daß Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben

(1. Joh 4,89)

Dieser ewige Gott,

erhaben über jede Nachfolge,

dieser Geist-Gott,

erhaben über jede Begrenzung,

unterwirft sich der Zeit und dem Raum:

»Im sechsten Monat aber«, berichtet der heilige Lukas,

» … in einer Stadt in Galiläa,

namens Nazaret

zu einer Jungfrau,

und der Name der Jungfrau war Maria …«

Ein kleines Dorf,

ein ganz kleines Volk ohne Bedeutung, kleine Leute, armselig,

ein kleines, junges Mädchen … Gott …

»Und das Wort ist Fleisch geworden,

und hat unter uns gewohnt,

und wir haben ihn gesehen …«

Und so während dreißig Jahren

auf dieser unserer Erde,

auf diesem weniger als bedeutungslosen Planeten

wird Gott die Zeit verewigen.

Mein Gott, ist dies überhaupt möglich?

— Ja, denn Gott ist Liebe.

Diese drei Worte, diese drei Tautropfen

sind die Quelle,

deren Wasser unaufhörlich sprudeln

in Kraft und Freude

bis ins ewige Leben.

Jacques Loew

Das Abenteuer des Glaubens, Luzern 1970, 35 f.