Der neue Provinzial ist Sankt-Sophie-aner
Am 17. April wählte in Hamburg die Provinz Teutonia des Dominikanerordens P. Dr. Johannes Bunnenberg OP zu ihrem neuen Provinzial. Als dieser in einer feierlichen Vesper in unserer Kirche offiziell eingeführt wurde, wurden gleich Stimmen laut: „Den kenne ich. Der war hier mal Diakon. Den haben wir mit dem Schifferklavier am Bahnhof feierlich verabschiedet“. Grund genug für uns beim anschließenden Empfang mal genau nachzufragen.
In einem halbstündigen Gespräch kamen beim neuen Provinzial dann viele Erinnerungen hoch. Er sei von November 82 bis März 83 unter P. Johannes Klauke Diakon in Sankt Sophien gewesen. Wegen der Namensgleichheit von Pfarrer und Diakon bekam er von der Gemeinde bald den Spitznamen „Little Joe“, der sich nicht nur auf sein jüngeres Alter bezog.
Aus dieser Zeit seien ihm besonders noch die Sekretärin Frau König und der Küster Herr Richter in guter Erinnerung. Aktiv habe er bei der Erstkommunionvorbereitung, in Kindergarten und Schule mitgearbeitet. Der monatliche Altenkreis mit Messfeier und Kaffeetrinken und das Austeilen der Krankenkommunion seien ihm besonders wichtig gewesen, denn „da wartet jemand darauf, dass du kommst.“ Andere Erfahrungen machte er z. T. beim Besuchsdienst, wenn er Neuzugezogene, meist junge Ehepaare, besuchte. Oft wäre es schon an der Haustür aus gewesen, sobald er die Kirche erwähnte. Da sei es wichtig gewesen, abends noch etwas ganz anderes zu machen, um den Frust abzubauen. Einige freuten sich jedoch sehr über den Besuch, so dass sofort oder nach Terminabsprache ein längeres, intensives Gespräch folgte. Eine Herausforderung anderer Art sei seine erste Taufe gewesen. Die Täuflinge waren Zwillingsschwestern aus der Ghanaischen Gemeinde, die kurz vorher in Sankt Sophien ihr neues Zuhause gefunden hatte. So hätte er seine erste Taufe gleich halb auf Englisch feiern müssen.
Nach seinen neuen Aufgaben als Provinzial befragt, erklärte P. Johannes, dass vor allem Reisen, Gremienarbeit und Besuche zu seinem Tätigkeitsbereich gehören würden. Als erstes nannte er die Sorge für die 120 deutschen und 30 bolivianischen Mitbrüder sowie die Besuche bei den dominikanischen Schwestern und Laienorganisationen. Er pflegt aber auch Kontakte zu den Bischöfen, in deren Bistum der Orden ein Konvent hat, sowie zu den Nachbarprovinzen und anderen Orden. Er repräsentiert den Dominikanerorden z. B. beim Katholikentag. Für die vielfältigen Anforderungen stehen ihm ein Sozius, ein Syndikus und eine Sekretärin zur Seite. Weiterhin wird er durch ein beratendes Gremium, das Provinzkonsil, unterstützt, in das auch unser Pastor P. Laurentius aktuell gewählt worden ist.
Für seine Amtszeit wünschen wir P. Johannes Bunnenberg Gottes Segen, der ihm Gesundheit, genug Kraft und gute Ratgeber zum Wohle der Provinz Teutonia schenken möge. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.
(MS)
Zur Person:
P. Johannes Bunnenberg OP ist Jahrgang 57 und stammt aus Hildesheim. Anfang April diesen Jahres feierte er sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Bisher wirkte er in St. Andreas, Köln, war Novizenmeister in Worms und wirkte in St. Albertus Magnus, Braunschweig. Zuletzt arbeite er in der City-Pastoral an St. Andreas, Düsseldorf.