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Liebe Barmbekerinnen!
Liebe Barmbeker! Liebe Gemeinde!
An Fronleichnam vor 10 Jahren, am 23. Juni 2011, wurde in Barmbek zwischen Weidestraße, Alstercity und Osterbekkanal der Johannes-Prassek-Park feierlich eingeweiht. Für den Namen des Parks hatte sich Sankt Sophien eingesetzt.
Johannes Prassek wuchs am Gerstenkamp 8 in Barmbek auf, ging in die Sophienschule und in Sankt Sophien zur Erstkommunion.
Zusammen mit den beiden anderen Lübecker Kaplänen Hermann Lange und Eduard Müller sowie dem evangelischen Pastor Karl Friedrich Stellbrink wurde Johannes Prassek wegen Volksverhetzung vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg am 10. November 1943 mit dem Fallbeil hingerichtet.
Ihre Seligsprechung konnten wir am 25. Juni 2011 in einem wunderbaren Open-Air-Gottesdienst auf der Parade in Lübeck feiern. Dabei wurde auch des evangelischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink gedacht. Die vier Lübecker Märtyrer stehen für die „Ökumene des Widerstandes“. Sie arbeiteten gegen die unmenschliche, ja Menschen verachtende Ideologie und Praxis der nationalsozialistischen Herrschaft und bezahlten dies mit ihrem Leben.
Auch in unseren Tagen ist es wieder so weit. Antisemitismus: der Hass auf Juden, weil sie Juden sind, ist die erste Tür ins weite Reich der Unmenschlichkeit. Eine Reihe von anti-semitischen Parolen, Übergriffen und Verbrechen zieht sich auch als Blutspur bereits seit Jahren wieder durch unser Land.
Es ist an der Zeit ¬ sei es gelegen oder ungelegen ¬ die Komfortzone der Gleichgültigkeit zu verlassen, den Anfängen zu wehren und seine Stimme zu erheben. Hierfür sollten Sie sich die Antisemitismus-Definition der INTERNATIONAL HOLOCAUST REMEMBRANCE ALLIANCE (IHRA, 2016) und die JERUSALEMER ERKLÄRUNG ZUM ANTISEMITISMUS (26.3.2021) zur Orientierung im Internet durchlesen. – Freilich eingedenk der Tatsache, dass das Christentum seit seinen Anfängen zu den Tätern des Antisemitismus gehört und bis heute die Kirchen oft genug nicht entschieden gegen Antisemitismus auch in ihren Reihen vorgehen und eine sympathisch-kritische Solidarität mit Juden nicht selten vermissen lassen.
Mit prosemitischen Grüßen
P. Thomas