Am Sonntag, den 5.August 2012 um 19.30 Uhr fand in unserer Kirche wieder ein sehr beeindruckendes Konzert statt: Weronika Kaczmarczyk, Sopran und Prof. Andrej Chorosinski, Orgel ( Warschau ) gaben uns die Ehre. Weronika Kaczmarczyk ist ein Mitglied unserer Gemeinde. Prof Andrej Chorosinski war extra aus Warschau angereist. Die Kirche war gut besucht. Auch Freunde und Bekannte waren gekommen. Uns erwartete ein ausgewogener, durch ausgewählte Vortragsstücke und virtuose Orgelkunst sehr gut ausgesuchter Musikgenuss. Andrzej Chorosinski begann mit dem von Bach bearbeiteten Konzert a-moll von Vivaldi. Das Allegro: ein beschwingter und fröhlicher Beginn! Das getragene Adagio – die einzelnen Melodielinien wurden sehr fein voneinander getrennt gespielt. Tänzerisch das abschließende Allegro. Dann kam mit 2 Stücken, dem Magnifikat ,,Suscepit Israel“ von M.J.Zebrowski und Preghiera ,,Virgin tutto Amor” von Francesco Durante, Weronika Kaczmarczyk dazu. Die Orgel weich registriert, konnte man die warme, kräftige und volle Sopranstimme, die auch in den tieferen Lagen beeindruckte, erleben. In leisen und kraftvolleren Passagen auch in deren Übergängen ausdrucksstark vorgetragen. In Folge, wieder nur für Orgel, 6 Studien in kanonischer Form Nr. 1 – 6 von Robert Schumann. Zurückhaltend registriert, eine in schnellen Läufen sehr beschwingt vorgespielte Komposition. Danach konnten wir wieder die beeindruckende Stimme von Weronika Kaczmarczyk in 4 ausgewählten Stücken hören: Sie sang von F. Mendelssohn Bartholdy aus dem Psalm 42 (Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele Gott nach Dir) die Arie ,,Meine Seele dürstet nach Dir”. Aus dem Oratorium ,,Paulus” Jerusalem, die du tötest deine Propheten. Im Anschluss 2 Stücke von Nino Rota den Psalm 6 ,,Domine, ne in furore Tuo arguas me” und Psalm 99 (100) ,,Jubilate Deo omnis terra”. Die Stimme war in ihrem Volumen und Ausdrucksmöglichkeiten erfahrbar! Dann kam – erst einmal zum Schluss eine von Prof .Chorosinski persönlich bearbeitete Version für Orgel von Smetanas ,,Die Moldau”. Leise springend die Quelle – beginnend, fließend ausregistriert, zum Flüsschen werdend, im Verlauf unruhiger, dann wieder idyllisch. In den Fluss gelangend zum Strom geraten, im Sturm seine Kraft zeigend, zurückgehend und endend mit einem kräftigen Schlussakkord. Das Orchesterstück von Smetana sehr gut in die Möglichkeiten der Orgel hineinbearbeitet und übertragen! Es folgte ein herzlicher Applaus! Als Zugabe sang Weronika Kaczmarczyk noch das Intermezzo ,,Santa Maria” aus der Oper Cavalleria Rusticana – eine bekannte, schöne Melodie … und immer wieder erstaunlich, wie die Stimme den Kirchenraum füllen konnte! Dann als virtuosen Abschluss, mit Bravour von Prof. Chorosinski gespielt, die Toccata von Leon Boellmann. Sehr eigenwillig, schwungvoll vorgetragen. Die Orgel kam noch einmal voll in ihren Klang! Vielen, vielen Dank für dieses wunderschöne Konzert! Martina Palm