Wir laden Sie herzlich ein zu diesem Wochenendseminar von Freitag, dem 20.3.09, ab 19.30 Uhr bis Sonntag, dem 22.3.09 gegen 14 Uhr. Es ist ein offenes Seminar und findet statt im Thomas-Saal von Sankt Sophien.
Der Referent ist Dr. theol. Dipl. Psych. Thomas Polednitschek, Münster. Grundlage ist das „Buch der göttlichen Tröstung“ von Meister Eckhart. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Anmeldung bei P. Thomas Krauth: Tel: 040 180 25 0000 oder thomas.krauth[at]dominikaner-hamburg.de. Nähere Infos erhalten Sie mit der Anmeldung.
Hinführung zum Seminar:
„Alles wird gut“.
So lautet der Satz einer bekannten deutschen Fernsehmoderatorin. Ist dies ein Satz, der trösten kann? Ist dieser Satz ein „Linderungsmittel“ (Freud) für die Seele? Ist dieser Satz eine Vertröstung – also ein Ersatz für wirklichen Trost? Oder ist dieser Satz das, was wir einen „schwachen Trost“ nennen?
Ist dieser Satz also gar kein wirklicher Trost? Eine Antwort auf diese Fragen gibt es nur, wenn wir als „trostbedürftige Wesen“ (Blumenberg) wissen, was uns wirklich ein Trost ist.
Menschen wollen nicht vertröstet werden. Menschen wollen getröstet werden. Was aber ist es, was unseren Hunger nach Trost stillt? Für den Philosophen Hans Blumenberg ist es auf jeden Fall nicht die Philosophie. Denn die Philosophie sucht die Wahrheit und will nicht trösten.
Wie aber, wenn die Wahrheit der Trost ist? Eben dies trifft auf den Denker Meister Eckhart zu. Er kennt in seinem „Buch der göttlichen Tröstung“ keinen Gegensatz von Wahrheit und Trost, vielmehr ist es für den Dominikaner die Wahrheit, die Trost spendet.
„Und dieses Buch hat drei Teile. In dem ersten findet man diese und jene Wahrheit, aus der und von der zu entnehmen ist, was den Menschen füglich und gänzlich trösten kann und wird in all seinem Leid.“ Welche Wahrheit aber ist es, die im Denken Meister Eckharts den Menschen zu trösten vermag?
Welche Wahrheit auch immer: Für den Philosophen Jürgen Habermas kann das Denken in unseren Tagen nicht trösten, allenfalls ermutigen.
Stimmt das aber? Philosophische Praxis will Menschen nicht nur ermutigen, sie steht – wie Meister Eckhart – auch für die Erkenntnis der Wahrheit, die Trost sein kann, weil sie die Seele (wieder) „durchatmen“ lässt.
Eben dies macht Meister Eckhart zu einem Philosophischen Praktiker des Mittelalters.
Wir laden Sie herzlich ein!
P. Thomas Krauth OP