Rom fragt nochmal nach

Zur Vorbereitung der Familiensynode im Oktober 2015 sind die Gläubigen wieder eingeladen, einen Fragenkatalog zu beantworten. Das Erzbistum Hamburg benötigt Ihre Antworten schon bis zum 27. Februar.
Dass in unserer Kirche auch mal Dinge ganz schnell gehen müssen, ist noch etwas gewöhnungsbedürftig. Im Herbst 2013 beauftragte der Papst die Bischöfe damit, die Gläubigen zu bestimmten Themen direkt zu befragen. Viel Zeit blieb nicht, das zu organisieren, denn schon im Januar 2014 mussten die Antworten aus den Bistümern von der Deutschen Bischofskonferenz zusammengetragen und ausgewertet sein (hier eine Pressemitteilung der Bischofskonferenz mit den Ergebnissen des Fragebogens). Im Oktober 2014 sollte dann eine Außerordentliche Generalversammlung der Bischofssynode stattfinden.
Worum ging es? Das Thema war: „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“. Es gab einen Katalog von Fragen, den viele Bischöfe ihren Gläubigen zum Download im Internet zur Verfügung stellten. Man wollte z.B. wissen, ob denn im Volk die kirchlichen Lehren zum Thema Familie überhaupt bekannt sind. Was zu tun sei, wenn nicht (mehr) gläubige Getaufte beim Pfarrer die Feier der Eheschließung erbitten. Ob der Glaube in den Familien weitergegeben wird. Wieviele Paare in der jeweiligen Ortskirche ohne kirchlich geschlossenen Ehebund zusammen leben. Gibt es gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und welche pastoralen Angebote hat die Ortskirche für sie? Werden Kinder aus „irregulären“ Ehesituationen zum Glauben erzogen? Akzeptieren die Menschen die kirchliche Morallehre z.B. in Bezug auf Verhütung?
Die erste Familiensynode fand vom 5. bis 19. Oktober im Vatikan statt. Heraus kam die sogenannte „Relatio Synodi“, ein zusammenfassender Bericht. Der soll nun die Grundlage sein für eine weitere Synode im Oktober dieses Jahres.
Aber nicht nur dieser Bericht! Nachdem man 2014 eine Bestandsaufnahme dessen, was die katholische Lebenswirklichkeit ist, zusammengetragen hat, tun sich jetzt weitere Fragen auf. Wieder werden nicht nur die Kleriker, sondern auch die gläubigen Laien um ihre Meinungen, Vorschläge und Erfahrungen gebeten.
Rein sprachlich gesehen ist das keine leichte Aufgabe: Da wird viel theologisches Wissen vorausgesetzt – das war schon beim letzten Fragenkatalog so. Und dann sind die Formulierungen auch ziemlich kompliziert gehalten. Unser Diözesanadministrator Ansgar Thim empfiehlt darum, dass die Gemeindemitglieder sich in Gruppen zusammentun. Gemeinsam versteht man besser, was gefragt wird, und findet leichter Antworten.
In einer „Punkt 12 Extra“-Veranstaltung haben sich viele Gemeindemitglieder heute nach dem Hochamt im Sophiensaal zusammengesetzt und die ersten sechs Fragen zusammen bearbeitet. Ganze 46 Fragen sind es insgesamt! Leider bleibt wieder nicht allzu viel Zeit: Das Erzbistum benötigt die Antworten bis zum 27. Februar.
Doch wir geben nicht auf: Am Dienstag, dem 24. Februar, treffen wir uns um 19:00 Uhr erneut im Sophiensaal, um die restlichen Fragen zu besprechen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dabei zu sein!
Wenn Sie möchten, können Sie natürlich auch selbst die Fragen beantworten und direkt an die Adresse familiensynode@erzbistum-hamburg.de schicken. Es müssen übrigens nicht unbedingt alle Fragen beantwortet werden; Sie können auch Fragen überspringen. Die Fragen und den dazugehörigen Synodenbericht finden Sie im Internet unter http://www.erzbistum-hamburg.de/ebhh/pdf/Fragebogen_mit_Anlagen_mit_kurzfassung_Internet.pdf