Liturgieausschuss

Thomas Krauth OP – Pfarrer der Gemeinde; Ulrich Schmitz -Organist; Anja Andersen; Kwame Asare-Bediako; Gloria Beran; Petra Boveland; Sylvester Oteng-Essah; Ilinca Jandl

Liturgie in der Buß- und Osterzeit

Der Kreuzweg
Bußgottesdienst

Es gehört zu unseren bedrückenden Lebenserfahrungen, dass unter Menschen die Bitte um Vergebung ohne Antwort bleiben kann. Jesus Christus hat uns die grenzenlose Vergebungsbereitschaft Gottes verkündet und der Kirche den Dienst der Versöhnung aufgetragen. Diese Versöhnung verkündet und feiert die Kirche auf vielfältige Weise in gottesdienstlichen Formen.
In der Feier von Bußgottesdiensten wird besonders deutlich erfahrbar, dass die Kirche auch eine Kirche der Sünder und zugleich Ort und Zeichen der Versöhnung ist. Wir stehen mit unserer Schuld nicht allein vor Gott. Wir wissen uns als Glieder einer Gemeinschaft von Gläubigen, die oft hinter dem Auftrag Christi zurück bleibt. Bußgottesdienste bieten besondere Möglichkeiten der Bußverkündigung, der gemeinsamen und gründlichen Gewissenserforschung und der Neuorientierung Einzelner, von Gruppen und der ganzen Gemeinde.
Im Bußgottesdienst rufen wir gemeinsam das Erbarmen Gottes herab und erbitten im Namen Christi Versöhnung mit Gott und untereinander. Es erfolgt jedoch keine sakramentale Lossprechung.
Daher dürfen Bußgottesdienste nicht mit der Feier des Bußsakramentes verwechselt werden. Dennoch sind sie sehr nützlich zur Bekehrung und zur Reinigung des Herzens. Bei wahrer Umkehr und Reue aus Liebe zu Gott werden Sünden vergeben. Es bleibt jedoch die Pflicht, die schweren Sünden im Bußsakrament zu bekennen (vgl. Gotteslob Nr. 55).
Bußgottesdienstin der Bußzeit: Montag, 3. April 2006, 18 Uhr
Jeweils am Mittwoch: Abendgottesdienst um 18:00 Uhr mit Fasten-Predigt zu Deus Caritas est. Nähres siehe unter Veranstaltungen

Nähere Einzelheiten entnehmen Sie bitte Unter Aktuelles/Gottesdienste/Sankt Sophien im März bzw. April
 
 

Palmsonntag

Der Palmsonntag (Lateinisch: dies florum, dies palmarum) führt in die österliche Karwoche ein. Am Sonntag vor Ostern feiert man den Einzug Jesu in Jerusalem.
Im neuen Testament wird berichtet, dass Jesus vor dem jüdischen Paschafest vom Ölberg auf einem Esel in Jerusalem einreitet. Die Bevölkerung begrüßte jubelnd ihren Messias und breitete ihre Kleider sowie Palmzweige und Ölbaumzweige auf der Straße aus. Dabei riefen sie: „Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe“.
Dieses Ereignis ist untrennbar mit der darauffolgenden Passionswoche verbunden, die für unseren christlichen Glauben von zentraler Bedeutung ist, denn sie erinnert an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus.
Bereits im 4. Jahrhundert wurde im byzantinischen Liturgiebereich der Einzug Jesu in Jerusalem in Form einer Prozession durchgeführt.
In Deutschland verbreitete sich die Palmsonntags-Prozession erst später, nämlich im 11. und 12. Jahrhundert. Die Palmen wurden durch grüne Zweige ersetzt – sie stehen dabei als Symbol für den Einzug Jesu und dessen Huldigung.
Palmsonntag 09.04.2006 09:00 Uhr Heilige Messe 10:30 Uhr Hochamt (mit Segnung der Palmenstöcke und Prozession) 12:30 Uhr Ghanaische Messe (mit Prozession) 18:00 Uhr Abendmesse

Trauermetten an den Kartagen

Am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag werden in der Katholischen Kirchengemeinde St. Sophien traditionsgemäß die Trauermetten gesungen. Diese feierlichen Gebetsgottesdienste, die über Jahrhunderte gebetet wurden, sind vielleicht nicht mehr so bekannt. Die Kirche feiert am Karsamstag – dem Tag der Grabesruhe Christi – keine Eucharistie. An ihren Platz tritt die Trauermette.
Trauermetten in St. Sophien

Gründonnerstag13.04.20068:00 Uhr
Karfreitag14.04.20068:00 Uhr
Karsamstag15.04.20068:00 Uhr

Gründonnerstag

Der Begriff Gründonnerstag leitet sich vermutlich vom mittelhochdeutschen gronan = weinen ab. Man vermutet, dass an diesem Tag die öffentlichen Büßer (= Weinende) wieder in die volle kirchliche Gemeinschaft aufgenommen wurden. In dem Pilgerbericht der Egeria – sie war Nonne und bereiste von 381 – 384 das Heilige Land – fanden in Jerusalem am Donnerstag vor Ostern zwei Eucharistiefeiern statt. In der Nacht zum Karfreitag führte eine Prozession nach Getsemani, wo das Evangelium von der Gefangennahme Jesu gelesen wurde – von dort aus ging es wieder zurück.
Nach dem Bericht des Kirchenvaters und Bischofs Augustinus (354 – 430) feierte man in Nordafrika an diesem Tage sowohl morgens als auch abends die Eucharistie. In Rom fand die Aussöhnung und Wiederaufnahme der Büßer statt. Der Gründonnerstag leitet über zum inneren Kern der Osterfeier. Nach altem Brauch beginnt der neue Tag jeweils mit seinem Vorabend. Der Gründonnerstagabend leitet mit seinem Gottesdienst zum Gedächtnis der Einsetzung der Eucharistie die Feier der Drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und der Auferstehung des Herrn ein.

Gründonnerstag 13.04.200608:00 Uhr Trauermetten
 19:30 Uhr Abendmahl-Feier
 anschließend Anbetung zur Ölbergstunde bis 22:00 Uhr

Karfreitag

Der Karfreitag kannte in den ersten Jahrhunderten keinen Gottesdienst. Brauch war es eher, am Karfreitag und Karsamstag zum Gedenken an den Tod und die Grabesruhe Jesu zu fasten – das sogenannte Trauerfasten. Im 4. Jahrhundert finden sich Hinweise darauf, dass Gottesdienste in der Karwoche und am Karfreitag gehalten wurden. Es wurden Nachtwachen durchgeführt, oft auch Gottesdienste von der neunten Stunde bis in den Abend hinein.
Die Ausgestaltung des Karfreitags war eng an das Vorbild der Jerusalemer Gemeinde angelehnt. Die Prozession nach Getsemani begann beim „Hahnenschrei“, wo man das Evangelium von der Gefangennahme Jesu las. Noch in der Morgendämmerung ging man zurück in die Stadt und versammelte sich in der Kreuzeskirche. Dort wurde aus dem Evangelium das Verhör Jesu vor Pilatus gelesen und der Bischof hielt eine Predigt. In dem Bericht der Nonne Egeria – sie bereiste von 381 – 384 das Heilige Land – betete man noch vor Sonnenaufgang „bei jener Säule, an der der Herr gegeißelt wurde“. Etwa um acht Uhr heutiger Zeitrechnung begann die feierliche Verehrung der Kreuzesreliquie auf Golgota. Der Bischof hielt das „heilige Kreuz“, das ganze Volk zog vorüber, jeder berührte das Kreuz mit der Stirn, mit den Augen und küßte es. Der Weg führte nach Lesungen, Gesängen und Gebeten von da aus zur Auferstehungskirche und hörte das Evangelium von der Grablegung Jesu. Seit dem 9. Jahrhundert ist der Brauch bekannt, ein verhülltes Kreuz in die Kirche zu tragen, wo es enthüllt und verehrt wurde.
In Rom wurde in der ersten Zeit am Freitag lediglich ein Wortgottesdienst durchgeführt. Aus dem 7. Jahrhundert ist eine – vermutlich nach Jerusalemer Vorbild gestaltete – Prozession von der Lateranbasilika zu der von der Kaisermutter Helena erbauten Kirche Vom heiligen Kreuz in Jerusalem, wo eine mitgeführte Kreuzreliquie verehrt wurde.

Karfreitag 14.04.200608:00 Uhr Trauermetten
 15:00 Uhr Liturgie vom Leiden und Sterben des Herrn

Karsamstag

Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn und betrachtet seine Leiden und seinen Tod. Das Messopfer wird nicht gefeiert.

Karsamstag 15.04.200608:00 Uhr Trauermetten
 Keine Messen

Ostersonntag

Das Hereintragen des Lichtes, seine Begrüßung durch Rufe „Licht Christi“ und der Brauch, beim abendlichen Lichtanzünden einen Lichtsegen, das heißt einen Lob- und Dankspruch über das Licht (lucernarium) zu sprechen, gehörte zum Zeremoniell abendlicher Zusammenkünfte in der frühen Christenheit. Andachten und Gottesdienste zu abendlicher Stunde wurden vielfach auf solche Weise eröffnet. Am Vorabend des Ostertages wurde dieser Lichtritus besonders ausgestaltet. Der Österliche Lobpreis (Exsultet), der heutige Mittelpunkt des Ostergottesdienstes, geht in seinem Grundbestand auf solche „Lichteucharistie“ zurück. Der heutigen Fassung des Exsultet liegt vermutlich ein Text zugrunde, der in Norditalien oder Südgallien entstand. Vielfach hatte es seinen Ort an der Schwelle zwischen Trauer- und Freudenphase, das heißt zwischen nächtlichem Wortgottesdienst und Eucharistiefeier. Da auch die Taufe hier ihren Platz hatte, ergab sich ein deutlicher Zusammenhang von Taufliturgie und Lichtbräuchen.
Der Ostersonntag beginnt in St. Sophien um 6.00 Uhr zur Stunde des Sonnenaufgangs (6.18 Uhr). In der Kirche ist das Licht ausgelöscht, vor der Kirche ein Holzfeuer entzündet. Nach Segnung des Feuers durch den Priester wird die Osterkerze am Feuer entzündet und wir ziehen mit dem Ruf „Lumen Christi“ (Christus, das Licht) in die Kirche ein. Die Gemeinde antwortet auf den dreimaligen Ruf mit „Deo gratias“ (Dank sei Gott). Die Mitfeiernden zünden ihre Kerzen an der Osterkerze an und es beginnt der Wortgottesdienst.
Im Ostergottesdienst wird ebenfalls die Taufwasserweihe vorgenommen. Während des Segensgebetes – es erinnert an die heilsgeschichtliche Bedeutung des Wassers (Schöpfung – Sintflut – Rotes Meer – Taufe Jesu – Wasser aus Jesu Seitenwunde) wird die Osterkerze in das Wasser getaucht. Es können anschließend auch Taufen durchgeführt werden.
Den Abschluss bildet die Eucharistiefeier.

Ostersonntag 16.04.200606:00 Uhr Ostermorgen(anschließend Oster-Frühstück im Thomas-Saal)
 09:00 Uhr Hl.Messe
 10:30 Uhr Hochamt
 18:00 Uhr Abendmesse
Ostermontag 17.04.2006 
 09:00 Uhr Hl.Messe
 10:30 Uhr Hochamt
 18:00 Uhr Abendmesse