Monatsbrief: Sankt Sophien im April 2015

Liebe Ostersonntagschristen!
Nicht nur in der Osterzeit feiern wir Sonntag für Sonntag in der Heiligen Messe Ostern. Wir feiern in Dankbarkeit (Eucharistie), dass Gott in Jesus Christus den Tod durch die Auferweckung seines Sohnes besiegt und allen Menschen so eröffnet: das ewige Leben.
Und nicht nur dank des Museums der Arbeit und seiner Ausstellung: Sonntag. Kulturgeschichte eines besonderen Tages (2001), wurde die Geschichte des Sonntags beleuchtet, sondern von Barmbek inspiriert auch in Oberhausen und in Bonn.
Die Geschichte des Sonntags ist eine lange Beziehungsgeschichte von Mensch und Sonntag, die vor gut 4000 Jahren begann: In der siebentägigen Planetenwoche, die sich im babylonischen Kulturkreis entwickelte, wurde der siebte Tag als Ruhetag begangen, um die Götter zu versöhnen.
Das Judentum führte im 6. Jahrhundert vor Christus den Sabbat ein. Dieser erinnert an den letzten Tag der Schöpfung, an dem Gott sich zufrieden Ruhe gönnte, nachdem er sein Werk vollendet hatte.
Die Feier am Sonntag – wie auch der Name „Sonntag“ setzen sich jedoch erst nach Markion (85-160) allmählich im Christentum durch. Mit Markion begann man den „Herrentag“ (Offb. 1,10) im Lichte der Ostergeschichten im Evangelium zu lesen.
Im Jahr 321 erklärte Kaiser Konstantin, „am verehrungswürdigen Tag der Sonne“ dürfe außer den Bauern niemand arbeiten – der Imperator wollte damit den Anhängern des heidnischen Kultes um den Sonnengott Mithras entgegen kommen.
Doch für Christen behielt der „Sonntag“ noch lange einen heidnischen und nichtchristlichen Beigeschmack. „Du bist es gewohnt“ schreibt Augustinus (354-430) dem Anhänger der Religion Manis, dem Manichäer Faustus, „die Sonne an dem von dir Sonntag genannten Tag zu verehren. Doch was Du Sonntag nennst, heißt bei uns Herrentag, denn an diesem Tag verehren wir nicht jene Sonne, sondern die Auferstehung des Herrn“.
Und den ältesten Bericht über eine christliche Eucharistiefeier, sollten nicht nur Leseratten nachlesen in der Apostelgeschichte im Neuen Testament: Kapitel 20. Nimm und lies…
Mit frohen Ostersonntagsgrüßen
P. Thomas

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