Liebe Gemeinde!
Liebe Besucher von Sankt Sophien!
Das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit neigt sich dem Ende entgegen. Bis zum Christkönigssonntag am 20. November 2016 dauert es noch an – und so lange ist wohl auch die Heilige Pforte am Mariendom geöffnet.
Hat es uns geholfen, barmherziger zu werden? Und mit größerer Bereitschaft auf die Not der Leidenden zuzugehen? In meinem Umfeld? In der Welt? Jedenfalls tut es gut, neu daran erinnert zu werden, dass Gott mich ruft, ein weiches Herz zu haben und barmherzig zu sein, wie er selbst barmherzig ist.
Freilich, manchmal scheint mir, muss man die Rede von der Barmherzigkeit Gottes vor einem Missverständnis schützen. Sie meint in der Heiligen Schrift und im Glauben der Kirche nie, dass ich barmherzig bin gegenüber der Sünde. Unsere Sünden und Ungerechtigkeiten bleiben natürlich ein immer abzulehnendes Übel. Die Barmherzigkeit, von der wir reden, ist eine Barmherzigkeit gegenüber den Menschen. Ihnen wünschen wir sehnlichst und von ganzem Herzen die Freiheit von allem Leiden, von aller Not und eben auch von allen Sünden.
Jesus sagt: „Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm!“ (Lk 17,3) Barmherzigkeit führt also dazu, den anderen auch in seiner sittlichen Not helfen zu wollen. Und ihm zu vergeben, wo er den Weg zurück findet. Paulus bringt das auf seine Weise auf den Punkt, wenn er schreibt: „Erkenne die Güte Gottes und seine Strenge! Die Strenge gegen jene, die gefallen sind, Gottes Güte aber dir gegenüber, sofern du in seiner Güte bleibst.“ (Röm 11,22)
Suchen wir also neu und neu die Einheit mit Gott und freuen wir uns über seine Barmherzigkeit, so dass für uns gilt:
„Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch auch selbst mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld!“ (vgl. Kol 3,12)
Es grüßt herzlich Ihr
Pater Markus.
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