Monatsbrief Februar: Gottesdienste und Veranstaltungen

Liebe Lutheraner! Liebe Muslime!
Liebe Orthodoxe! Liebe Katholiken!
Exotisches, Furchterregendes und Interessantes findet sich oft in Reiseberichten – auch im Mittelalter. Im Zuge der Ausbreitung des Islams dringt die Religion der Muslime, die man meist nur aus Reisetagebüchern kannte, in das Alltagsleben des 16. Jhs., dem Jahrhundert der Reformation, ein. Unterworfene Christen – Orthodoxe, Protestanten, Katholiken und Armenier – konnten ihre Kirchen be- und erhalten. Doch das islamische Religionsgesetz verbot ihnen, Kirchen zu vergrößern oder gar neue zu bauen, sowie das Glockengeläut und Prozessionen. Für die Osmanen war das Christentum eine unterworfene und geduldete Religion, die auf dem halben Weg zur Wahrheit, zur Lehre des Propheten Mohammed stehen geblieben ist.
Christen waren dank der Kopfsteuer eine der wichtigsten Einnahmequelle der Sultane. Wer als Christ zum Islam übertrat, konnte bis zu 50% seiner Steuern sparen. Vor allem bei bosnischen und albanischen Christen kam es daher zu Massenübertritten.
Die islamische Religion des Osmanischen Reiches (1299-1923) praktizierte die Todesstrafe bei der Bekehrung eines Muslims zum Christentum. Sie sahen aber in der Religion der Christen generell keine Gefahr. Gleichwohl war das Osmanische Reich im Vergleich zu vielen christlichen Staaten Europas scheinbar toleranter gegenüber anderen Religionen. Ein Calvinist konnte seine Religion im osmanischen Ungarn freier ausüben als in Italien, und für einen Katholiken war es mit weniger Gefahren verbunden, an einer Heiligen Messe in Belgrad teilzunehmen als in London. Christen, christliche Missionare und Bischöfe wurden im Osmanischen Reich meist nur schikaniert oder festgesetzt, um von ihnen Geld, bzw. Steuern zu erpressen.
Im 16. Jh. gewann die Reformation rasch Anhänger; nicht nur in den katholischen Ländern, also Ungarn, Österreich und Polen, sondern auch dort, wo die Nachfolger des Propheten Mohammed herrschten. Die muslimischen Türken haben die Ungläubigen zwar besiegt, aber nicht vertrieben. In allen europäischen Provinzen des Osmanischen Reiches waren die Muslime noch in der Minderheit. Das Papsttum war als weltliche Staatsmacht einer der bedeutendsten Gegner des Osmanischen Reiches. In der Schlacht am Kahlenberg vor Wien am 12.9.1683 besiegte ein polnisch-deutsches Heer das Osmanische Heer und zwang so die Türken zum Rückzug.
Zum Lutherjahr grüße ich Sie ebenso herzlich wie historisch! P. Thomas

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