Frohe Weihnachten!

Liebe Schwestern und Brüder,

„“Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis“ …“
So begann 1977 der erste Teil der Science-Fiction-Saga „Star Wars“. Auch Märchen beginnen oft
ähnlich: „„es war einmal…“…“
Eine solche Verortung einer Geschichte kennzeichnet diese als mythologische Erzählung. Der antike
Autor Sallust definiert einen Mythos als etwas, das „niemals war und immer ist.“ Ein Mythos, ein
Märchen, oder eben „„“Star Wars““ wollen eine Deutung unseres Lebens und unserer Welt anbieten,
ohne dass sie sich selbst geschichtlich greifen ließen.
„“Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in
Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von
Syrien.““ So beginnt die uns allen vertraute Weihnachtsgeschichte. Lukas verortet die Geburtsgeschichte
historisch. Es geschah in der Amtszeit des Kaisers Augustus und des Statthalters Publius
Sulpicius Quirinius. Lukas möchte deutlich machen, dass es sich bei den Begebenheiten, die er
berichtet, nicht um einen Mythos handelt, sondern um etwas, dass wirklich „“war““ und dadurch
„“ist““. Die Erzählung der Geburt des Retters und Heilands ist mehr als ein Deutungsangebot für
unser Leben, sie ist realer Zeitpunkt in der Geschichte und verändert so auch unsere Geschichte.
„
„Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr““, verkündete
damals der Engel den Hirten. Weil es damals wahr war, ist es auch für uns heute noch eine frohe
Botschaft.

Ich wünsche Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, frohe und gesegnete Weihnachten,
Ihr
Pater Augustinus Hildebrandt OP,
Kirchenrektor