Die Corona-Krise ist für Christen eine Chance. Von Pater Max Cappabianca OP

Für Christen ist es ein harter Schlag, dass sie nun nicht mehr den Gottesdienst besuchen können. Doch während der Corona-Krise kommen sie nicht nur auf spirituelle Ideen. Pater Max Cappabianca sieht deshalb eine wichtige Chance in dieser Zeit. Lesen Sie weiter hier.

Keine (Corona) Auszeit für Arme oder die Hierarchie der Armut

Ich spüre eine Ohnmacht als ich erfahre, dass sämtliche Hilfsangebote für Obdachlose fast komplett runtergefahren sind. Die Tageseinrichtungen, ehrenamtlichen Verteilungen, Duschgelegenheiten etc. wurden komplett dicht gemacht. Helfer müssen sich auch schützen. Es gilt irgendwie doch immer wieder die Hierarchie der Armut. Im besten Fall arbeitet man im Home-Office, im schlechtesten Fall bekommt man noch nicht mal mit was momentan in der Welt passiert und wundert sich, dass einen sämtliche Tagesstruktur von heute auf morgen genommen wird.

Keine Tür die man hinter sich verschließen kann, stattdessen Türen die sich vor einem verschließen.

Jetzt 1,5 Wochen später kommt ein wenig Bewegung rein und es werden Zwischenlösungen angeboten. Eine Übersicht des aktuellen Hilfesystems gibt es hier https://tinyurl.com/s54p8vp

Hierzu möchte ich einen Kommentar der „Alimaus“, welcher auf deren Facebook Seite veröffentlicht wurde, weitergeben:

„Eine Reaktion seitens der Stadt Hamburg!

ABER – eine Verlängerung des WNP (Winternot Programm) ist keine Lösung! Auch obdachlose Menschen haben Angst vor Ansteckung! Die Infektionsgefahr besteht auch bei „lockerer Zimmerbelegung“. Was gebraucht wird sind Unterbringungen in Einzelzimmern wie z. B. in Hotels oder Pensionen. Es ist ohne Wohnung nicht möglich, Quarantäne einzuhalten.

Seit über einer Woche können die obdachlosen Menschen nicht duschen oder zur Toilette gehen. Ein katastrophaler Zustand, über den seitens der Behörde noch verhandelt wird!!!!

NUR, weil ehrenamtlich Tätige seit über einer Woche die Grundversorgung aufrecht erhalten, ist es zumindest möglich, den Menschen Hunger zu ersparen. Notfallversorgung von Grundbedürfnissen sieht anders aus.

Liebe Behörde, das ist nicht „mehr Hilfe seitens der Sozialbehörde“ sondern eine Mogelpackung!“

Leben im Abseits e.V.

Vergessen wir auch nicht die vielen verzweifelten Menschen im tiefsten Drogensumpf der Stadt. Junkies die sich zum Teil schon selbst aufgegeben haben und überhaupt nicht begreifen was um sie herum passiert. Für sie geht der Kampf ums tägliche Überleben weiter. Nur, dass nun auch eine wichtige Einnahmequelle fehlt, nämlich das Sammeln von Leergut. Zudem treffen sie sich bei der Drogenvergabe weiterhin in Gruppen und Konsumieren (das Einnehmen von Drogen) gemeinsam.

Nun mag man sagen, dass Drogenabhängige sowieso auf den falschen Weg sind und die Droge an sich auch zu verurteilen ist. Dennoch gibt es diese „Menschen“ deren Hilfsangebote auch weggebrochen sind bzw. pausieren.

Die Obdachlosenzeitschrift Hinz & Kunzt hat seinen Zeitungsverkauf gestoppt. Bis zum 19.03.2020 hatte das Straßenmagazin versucht, den Betrieb mit Kleinstbesetzung aufrecht zu halten. Seit ein paar Tagen wurden die Magazine nur noch durchs Fenster verkauft. Um die Hinz&Künztler*innen zu unterstützen, bekamen alle zehn Zeitungen täglich umsonst. „Das können wir nicht mehr verantworten“, sagt der Geschäftsführer Jörn Sturm. Hinz & Kunzt hat nun einen Corona-Fonds ins Leben gerufen:  https://www.hinzundkunzt.de/corona-fonds/

Seit Dezember 2019 gibt es den Duschbus. Ein ausrangierter Linienbus wurde mit Badezimmern und integrierter Kleiderkammer ausgestattet. Obdachlose können sich in diesen in Ruhe pflegen. So erlangen sie ihre Würde und ihr Selbstwertgefühl zurück. Durch die Kleiderkammer können sie das frische Gefühl in frischer Kleidung ein wenig länger mit sich tragen. Denn Waschen ist Würde.

Leider ist auch dieses Projekt aufgrund Corona/Covid 19 derzeit auf Eis gelegt. Weitere Infos wie man derzeit dort unterstützen kann findet man hier: https://gobanyo.org/

Das war nur ein kleiner Einblick über die Lage in der Obdachlosen Szene. Es gebe noch so viel mehr zu berichten, aber es gibt derzeit wohl kaum einen Menschen, der nicht in irgendeiner Weise von der derzeitigen Krise betroffen ist. Dennoch sollten wir auch für die ärmsten Menschen unserer Gesellschaft beten und wer kann und mag dort unterstützen.

2. Korinther 9:7
So soll jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er geben will, und zwar freiwillig und nicht aus Pflichtgefühl. Denn Gott liebt den, der fröhlich gibt.

Kinderaktion: „Regenbogen gegen Corona“

Liebe Kinder!

Ich habe von einer Aktion gehört, wo Kinder einen Regenbogen malen und ihn in ihr Fenster hängen. Manche haben ihn ganz groß auf ein Bettlaken gemalt und in den Garten gehängt. Man kann ihn auch auf den Balkon hängen.

Was soll das mit dem Regenbogen?

Auf diese Weise können alle Kinder sehen, wo noch Kinder wohnen, die grade wegen Corona nicht in die Kita, die Schule, zum Sportverein oder in die Musikschule gehen können.
Wenn ihr mit euren Eltern spazieren geht, guckt euch mal um und zählt, wie viele Kinder schon mitgemacht haben. Wenn es noch nicht viele sind, ruft eure Freunde und Freundinnen an und erzählt ihnen davon. Ich bin gespannt, wie schnell in Hamburg die Fenster bunt werden!    

Erstens sieht das hübsch aus und zweitens ist der Regenbogen ein Zeichen der Hoffnung und des Neuanfangs. Denkt an die Geschichte von Noah. Als die Sintflut vorüber war und alle Menschen und Tiere wieder von Bord der Arche gehen konnten, schloss Gott einen Bund mit ihnen: Er wollte nie wieder eine solch große Flut über die Erde bringen. Als Zeichen dieses Bundes zeigte sich ein Regenbogen am Himmel.

Mit eurem Regenbogen bittet ihr Gott, sich an sein Versprechen zu erinnern. In diesem Fall ist es nicht eine Flut, sondern der Coronavirus, der alle Menschen daran hindert, ihr Leben draußen in Freiheit zu führen.

Hier findet ihr eine Malvorlage für den Regenbogen.

Ihr könnt ihn aber auch ohne Vorlage so malen, wie ihr in schön findet.

Macht  mit  ! ! !

Spiritueller Impuls für Samstag, den 28. März 2020

Gebet während einer Pandemie

Mögen die, deren Alltag nun Einschränkungen unterliegt,
sich an die erinnern, deren Leben bedroht ist.

Mögen die, die zu keiner Risikogruppe gehören,
sich an die erinnern, die am stärksten verwundbar sind.

Mögen die, die den Vorteil von Heimarbeit haben,
sich an die erinnern, die sich Kranksein nicht leisten können und zur Arbeit müssen, um ihre Miete zu bezahlen.

Mögen die, die eine flexible Kinderbetreuung haben, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind,
sich an die erinnern, die diese Möglichkeit nicht haben.

Mögen die, die Reisen absagen müssen,
sich an die erinnern, die keinen sicheren Zufluchtsort haben,

Mögen die, die etwas zurückgelegtes Geld in den Turbulenzen des Börsenmarktes verlieren,
sich an die erinnern, die gar keine Rücklagen haben.

Mögen die, die zu Hause in Quarantäne bleiben müssen,
sich an die erinnern, die kein Zuhause haben.

Während Furcht sich unseres Landes bemächtigt,
lass uns auf Liebe setzen.
Wenn wir uns körperlich nicht in den Arm nehmen können,
lass uns andere Wege finden, wie wir an unsere Nächsten weitergeben, dass Gott uns umarmt. 
Amen.

Cameron Wiggins Bellm
von Dekan Hacker ins Deutsche übertragen

Weltweites Gebet mit Papst Franziskus

Papst Franziskus hat für kommenden Freitag, 27. März 2020, um 18.00 Uhr zu einem weltweiten Gebet im Zeichen der Corona-Pandemie aufgerufen. (Quelle: Erzbistum Hamburg)

Mehr können Sie hier lesen:

https://www.erzbistum-hamburg.de/Corona-Pandemie-_Weltweites-Gebet-mit-Papst-Franziskus

Unser Kirchenvorraum ist offen!

Unser Kirchenvorraum ist jeden Tag geöffnet. An Werktagen von 7:00 Uhr bis 19:30 Uhr am Wochenende von 8:00 Uhr bis 19:30 Uhr. Mehr als zwei Personen sollten sich dort bitte nicht aufhalten. Schützen Sie sich und andere. Für Ihr Verständnis danken wir Ihnen.

Ideen für einen Kirchenbesuch in Zeiten von Corona hier (Quelle: Bistum Hildesheim)

Musikalischer Impuls

Musik verbindet – und Bach ganz besonders!

„Siebenmal am Tag singe ich dein Lob“

„Siebenmal am Tag zu Gott zu beten“ ist Brauch seit uralten Zeiten, wie Psalm 119 überliefert. Diesen Brauch führte die Kirche im Stundengebet über die Jahrhunderte fort.

Siebenmal zu beten, das gibt dem Tag eine feste Gliederung. Man nennt das Stundengebet deshalb auch Tageszeitenliturgie, weil sich die einzelnen Gebetszeiten nach den Tageszeiten und Stunden benennen.“ (aus der StundenbuchApp – Info)

Gegenwärtig brechen unsere gewohnten Strukturen weg. Mit dem Stundengebet und im Vertrauen auf Gott können wir unserem Tag ein hilfreiches Gerüst geben.

Wer gerne die Tageszeitenliturgie – oder Teile davon – mitbeten möchte, kann sich im AppStore seines Smartphones die entsprechende App herunterladen. Einfach in das Suchfeld „Stundenbuch” eingeben. 

Wenn man das Stundengebet nicht allein beten möchte, kann man auf Radio Horeb mit anderen zusammen im Wechsel beten. 

Das Programm von Radio Horeb finden Sie hier: https://www.horeb.org/programm/

Bleiben wir im Gebet weltweit miteinander verbunden!

Barbara Stanetzek

Monatsbrief März 2020: Gottesdienste und Veranstaltungen

Klicken Sie hier für die Ansicht in 2 Seiten.

Liebe Gemeinde! Liebe Besucher von Sankt Sophien!

Wir befinden uns in der Quadragesima, das heißt in den 40 Tagen vor Ostern. Und es geht dieses Jahr in der Spätschicht 7 vor 7, donnerstags ab 18.53 Uhr im Kolping-Raum, um die Blüte der Fragen und die Frucht der Antworten. Gemeinsam mit Kardinal Gianfranco Ravasi wollen wir an Sankt Sophien „Fragen und verstehen“, wie z.B.: Das Geheimnis des Verstehens (»Hermeneutik«) 24 —»Der Buchstabe tötet …«: zum Thema Fundamentalismus 35 —Gott als Vater und Mutter? 50 —Der Gott des Blutvergießens 53 —Wozu braucht ein Christ das Alte Testament? 58 —Mani und Marcion: Wer waren diese beiden? 61 —»Was ist Wahrheit?« 64 —Akkulturation oder Inkulturation? 74 —Evolution und Sündenfall 85 —»Gott ist tot!« 95 —»Die Frau soll sich schweigend belehren lassen!« 100 —War David homosexuell? 105 —Vegetarische Ernährung 114 —Ist Gott rechts? 119 —Gott und das Böse 124 —Freiheit und Sünde 130 —Schuld und Sühne 135 —Unsterblichkeit oder Auferstehung? 147 —Ist die Hölle leer? 157 —Reinkarnation bzw. Seelenwanderung 167 —Die Erbsünde 183 —Das »kosmische« Böse 198 —Die Stimme der Propheten 209 —Der geheimnisvolle Gottes-knecht 215 —Ijob, der Aal 218 —Skandalöser Kohelet 221 —Das Hohelied -ein erotisches Gedicht? 224 —Jesus und die römischen Geschichtsschreiber 234 —Die Titel der Evangelien 237 —Die Manuskripte vom Toten Meer und die Evangelien 239 —Ist das Johannesevangelium antisemitisch? 242 —Die Evangelien und die Kindertaufe 255 —Welche Sprachen hat Jesus gesprochen? 265 —Die Geschwister Jesu 270 —WarJesus ledig oder verheiratet? 273 —Waren die Apostel verheiratet? 278 —Ist das Reich Gottes schon mitten unter uns? 286 —»Unser tägliches Brot gib uns heute!« 289 —»Führe uns nicht in Versuchung« oder »Lass uns nicht in Versuchung geraten«? 293 —Widersprüchliche Jesusworte 296 —Mystischer Kannibalismus? 307 —War Maria Magdalena eine Prostituierte? 313 —Der Judaskuss 320 —Judas: Teufel oder Heiliger? 323 —Prozess und Verurteilung Jesu 332 —Das Kreuz Christi 335 —»Es kam eine Finsternis über das ganze Land« 337 —Die Erscheinungen des auferstandenen Christus und »das Paranormale« 340 —Sie sind eingeladen Ihr Glaubens-Leben zu vertiefen und zu weiten.

Mit sonnigen Grüßen
P. Thomas

Tagesimpuls für Montag, den 23. März 2020

Psalm 91

Unter dem Schutz des Höchsten

1 Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen. 

2 Ich sage zum HERRN: Du meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue. 

3 Denn er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus der Pest des Verderbens. 

4 Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, Schild und Schutz ist seine Treue. 

5 Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt, 

6 nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die wütet am Mittag. 

7 Fallen auch tausend an deiner Seite, dir zur Rechten zehnmal tausend, so wird es dich nicht treffen. 

8 Mit deinen Augen wirst du es schauen, wirst sehen, wie den Frevlern vergolten wird. 

9 Ja, du, HERR, bist meine Zuflucht. Den Höchsten hast du zu deinem Schutz gemacht.  

10 Dir begegnet kein Unheil, deinem Zelt naht keine Plage. 

11 Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. 

12 Sie tragen dich auf Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt; 

13 du schreitest über Löwen und Nattern, trittst auf junge Löwen und Drachen. 

14 Weil er an mir hängt, will ich ihn retten. Ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen. 

15 Ruft er zu mir, gebe ich ihm Antwort. In der Bedrängnis bin ich bei ihm, ich reiße ihn heraus und bring ihn zu Ehren. 

16 Ich sättige ihn mit langem Leben, mein Heil lass ich ihn schauen.

Einheitsübersetzung 2016