Johannes Tessmer

Ein Geschichten- und Bibelerzähler , der sich noch auf die traditionelle Erzählkunst versteht

Als ich die Wohnung betrete, ist alles dunkel. Johannes Tessmer benötigt kein Licht – er ist blind. Er kann sich so zurecht finden. Doch damit ich als Sehende nicht stolpere, betätigt Johannes den Lichtschalter. Nach einem kurzen Wortgeplänkel – Johannes versteht sich hervorragend auf small talk – dauert es nicht lange, und wir reden miteinander wie alte Freunde.

„Wo bist Du zur Schule gegangen?“ frage ich. Selbstredend hat Johannes eine Spezialschule besucht – in Hannover. Dort ist das bekannte Blinden- und Taubblindenzentrum. Neben der Blindenschrift – Braille – hat er auch ein besonderes Mobilitäts-training, aber auch die üblichen anderen Fächer absolviert. Das Wichtigste in der Ausbildung war aber das Lesen. Johannes liest nicht nur gern, er liest auch viel. Wie nebenher hat er ein Buch in die Hand genommen, schaut Richtung Fenster und seine Finger gleiten sicher und schnell über die Punkte im Buch. „Und welcher Papst regierte im 16. Jahrhundert?“ fragt er. Da ich nicht antworte, liest er mir eine Reihe von Namen vor.

„Und wie war es bei Euch in der Schule?“ frage ich. „Na ja,“ sagt Johannes. Doch dann lacht er. „Weißt du, ich war ein ziemlich frecher Junge! Und manchmal bin ich einfach weggelaufen.“ Er lacht wieder. Und wie nebenher imitiert er Mutterschafe, junge Lämmer, aber auch Menschen, die ihm begegnet sind. Johannes versteht sich auf Dialekte und Stimmimitation. Dann wird er wieder ernst. „Manchmal war es auch sehr demütigend in der Schulzeit, aber auch während der Berufsausbildung“, gesteht er ein.

Wir sprechen über St. Sophien. So sicher er sich auch in den eigenen vier Wänden bewegt – den kurzen Weg zur Kirche zu gehen, findet er oft doch recht schwierig. Und das nicht etwa, weil der Weg selber kompliziert für ihn wäre – schließlich gehört er zu den Blinden, die mobil sind, nein, die Ampel ist falsch eingestellt und das Umschaltsignal von Rot auf Grün ist nicht zu hören – eine Voraussetzung, die es einem Blinden erst möglich macht, sicher allein eine Straße zu überqueren. So ist es jedesmal für Johannes eine Angstpartie, den Weg allein über die Straße zu wagen. Oft wird er abgeholt – aber wer ist schon gern abhängig, wenn er eigentlich selbstständig ist. Sein Wunsch: Man sollte mehr Sensibilität aufbringen für die Anliegen von behinderten und alten Menschen, aber auch von Kindern. „Du glaubst gar nicht, wie schwer es auch für andere behinderte Menschen ist in unserer Gesellschaft“, erzählt Johannes. Dem kann ich nur beipflichten. Wir gehen einige Punkte durch: Ampeln, die viel zu schnell von Grün auf Rot zurückspringen, so dass man sie kaum im Normalschritt überqueren kann; Straßenüberquerungen, bei denen man nicht hören kann, wann von Rot auf Grün gestellt wird; Stufen, wo man keine vermutet, fehlende Leitlinien und so viel mehr.

Johannes weiß, wovon er redet. Nicht nur, weil er selber behindert ist, sondern auch, weil er nach seiner Ausbildung zum Industriefacharbeiter in Hannover zuerst in einer Behindertenwerkstatt gearbeitet hat, später dann bis zu seiner Frühberentung in einem Alten- und Pflegeheim.
Hier entdeckte man dann auch den Erzähler und Alleinunterhalter Johannes Tessmer. Viele Nachmittage und Abende gestaltete er für die betagten Bewohner.

Fast unmerklich hat er mich jetzt selber weggeführt aus dem hektischen Alltagstrott – hinein in das Land seiner eigenen Geschichten, die er spontan zum Besten gibt – eine Mischung aus realer Historie und Phantasie. Aber er beherrscht auch die alte Kunst des Bibelerzählens – eine Kunst, die erst heute so richtig wieder entdeckt wird. Und wie ich so zuhöre, als er mir einen Teil der Weihnachtsgeschichte erzählt, wird mir klar, warum ursprünglich biblische Texte erzählend weiter gegeben wurden – anschaulicher und lebendiger können Texte nicht wiedergegeben werden.
Johannes ist auch Lektor in der Gemeinde.
Wenn er aus der Bibel liest, kann man spüren, dass Johannes die Texte nicht einfach vom Blatt abliest – er hat sich im Vorfeld mit Text und Inhalt auseinander gesetzt. Hört man ihm zu, wird einem bewusst: Johannes fühlt nicht nur in den Text hinein und mit den Personen, über die er etwas vorliest – er lässt vielmehr die Menschen, die Situationen vor den Augen der Gottesdienstbesucher lebendig werden. Aber er wehrt ab, als ich ihn darauf anspreche. „Das kommt nicht von mir,“ sagt er klar, „ich bin unwichtig beim Lesen, wichtig ist, dass Gottes Wort verstanden wird – und ich bete, dass Gott mich beim Lesen führt, so dass er im Mittelpunkt stehen kann – er soll von den Kirchgängern verstanden werden.“

Bleibt zu hoffen, dass Johannes noch öfter in St. Sophien zu hören ist – nicht nur als Lektor, sondern auch als spannender Bibelerzähler, von denen es bislang noch viel zu wenige gibt.

Anja Andersen

Punkt12 am 25.10.2009 – Charismatisch beten

Am Sonntag, den 25.10.2009 stellt Frau Brüning um 12 Uhr im Thomassaal Inhalte des charismatischen Gebetskreises an Sankt Sophien vor.

Sankt Sophien-Fest 2009

Am Wahltag, den 27.09.2009 fand dieses Jahr unser Fest statt. Das Wetter spielte mit und bescherte uns nochmals einen schönen Sommertag.

Hier die ersten Eindrücke:

V. Mystische Nacht der göttlichen Tröstung mit Meister Eckhart – 2009

Zwei Tonnen Fliesenspiegel geben mehr wieder als die gegenständliche Wirklichkeit!
Handwerker sehen darin ihr Handwerk, Laienfliesenleger/innen und Lastenträger spüren im Anblick der verlegten Fliesen ihren Muskelkater. Zweitausendsechshundert Fliesen mussten einzeln geputzt werden. Sieht man noch die Schlieren oder sieht man mühelos hindurch, hindurch zu welcher Wirklichkeit?

Zum Einzug in die Kirche ist alles dunkel und still, nur die Osterkerze brennt. Die Besucherinnen und Besucher folgen der Osterkerze, lassen sich das Licht der Flamme geben und vervielfältigen es durch Weitergabe und durch Spiegelung. Im Nu ergreift die Feierlichkeit von Licht, Bewegung, Raumhöhe und Raumtiefe die Anwesenden. Denn das gesamte Mittelschiff ist eine changierende Projektionsfläche. In ihr sieht man das gotische Deckengewölbe so tief wie es hoch ist. Der Altar und das beleuchtete Kirchenfenster sind fast noch intensiver in der Spiegelung als in der Wirklichkeit zu sehen. Das Mittelschiff ist von Bänken freigeräumt und zur Spiegelfläche geworden. Die Menschen sitzen, stehen, hocken, liegen im verdoppelten flackernden Kerzenlicht in einer großen Runde.
Pater Thomas Krauth lädt ein, sich auf die göttliche Wirklichkeit einzulassen, sich durch Gott trösten zu lassen. Ein aktiver Aufruf zur Passivität? Haben wir bei aller aktiven Problembewältigung etwas übersehen? Probleme in der Familie und im Beruf, in der Politik, in der Krise? Aber wer soll uns helfen, „das“ zu finden, was uns tröstet? Meister Eckhardt? Die Texte, vorgetragen vom Sprecher Wolf Frass, sind nicht gerade „nice and gentle“, wie der Engländer sagen würde. Lieb und nett ist Meister Eckhardt nicht, seine Bilder sind oft nicht zimperlich, er mutet den Zuhörerinnen und Zuhörern etwas zu: einen Finger abhacken, um den „Rest“ zu retten, Leiden lieben und zur Seligkeit transformieren, Selbstleugnung auf dem Weg der göttlichen Tröstung. Trost ist bei ihm wahrlich keine Zuckerwatte. Meister Eckhardt fordert auf, das Göttliche aus uns heraus zu bergen. Das Göttliche durch die Oberfläche hindurch zu sehen.
Die eigene Identiät, die eigene Sehnsucht sehen, so könnte man die Anregung nennen, die von Martina Skatulla, eine der Hauptkteurinnen an diesem Abend, ausgeführt wurde. Sie nahm eine Spiegelfliese aus dem Kreuzungsunkt von Längs- und Querachse des Kirchenmittelschiffes auf und hielt sie hier und dort Besuchern oder Besucherinnen hin. Kontrapunkte zwischen Sehen und Sehnsucht, wer bin ich im Spiegel der V. Mystischen Nacht? Viele Impulse werden in den Raum entlassen und den Assoziationen der Menschen überlassen. Bei diversen Gängen über die Fliesen gibt es ein Krachen und Brechen der Fliesen. Manche sehen gebannt zu und schnappen geräuschvoll nach Luft beim Zerbersten. Sowohl das Brechen der Spiegel, wie die Symbolik vom Ei zur Osterkerze zur Monstranz im Kreuzungspunkt bleibt den Gästen überlassen. Spirituelle Erfahrungen bekommen ihren individuelen Freiraum.
Die fünfte Nacht der göttlichen Tröstung hat stärkere, liturgische Züge mit höherer Bindung als in den vergangenen Jahren. Es ist nicht nötig, die Menschen vom Begehen der Spiegel abzuhalten. Der Kirchenraum ist kein Theater- oder Ausstellungsraum mit Publikumbeteiligung geworden. Die Gesänge vom Kammerchor musica viva und den Kantoren von Sankt Sophien unter der Leitung von Clemens Bergmann hatten keinen Konzertcharakter, sie haben das beigetragen, was Bilder, Gesten und Worte allein nicht können. Insgesamt hatte diese „Mystische Nacht“ mehr den Charakter einer fünfstündigen, durchgängig kurzweiligen Liturgie. Erst als der Ghanaische Gospelchor um 0:15 Uhr zu singen beginnt, wird das erste Mal applaudiert. Es wird getrommelt, gesungen, gelacht. Die Mystische Nacht geht am 20.09.09 gegen 1:00 Uhr gelöst und entspannt zuende.
20.09.2009 Uschi Freese


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V. Mystische Nacht der göttlichen Tröstung mit Meister Eckhart – 2009

Hier sehen Sie Bilder von der Nacht und dem Drumherum:
Fototafel

Die „Nacht der göttlichen Tröstung“ nach dem dominikanischen Mystiker Meister Eckhart ist vorbei. Die Bilder, die Texte und die ganze Atmosphäre wirken noch lange nach. Und so wird nicht nur die Vorbereitung, sondern auch die Nachbereitung noch einiges zutage fördern. Zwei Tonnen Fliesenspiegel geben mehr wieder als die gegenständliche Wirklichkeit! Handwerker sehen darin ihr Handwerk, Laienfliesenleger/innen und Lastenträger spüren im Anblick der verlegten Fliesen ihren Muskelkater. Zweitausendsechshundert Fliesen mussten einzeln geputzt werden. Sieht man noch die Schlieren oder sieht man mühelos hindurch, hindurch zu welcher Wirklichkeit? Zum Einzug in die Kirche ist alles dunkel und still, nur die Osterkerze brennt. Die Besucherinnen und Besucher folgen der Osterkerze, lassen sich das Licht der Flamme geben und vervielfältigen es durch Weitergabe und durch Spiegelung. Im Nu ergreift die Feierlichkeit von Licht, Bewegung, Raumhöhe und Raumtiefe die Anwesenden. Denn das gesamte Mittelschiff ist eine changierende Projektionsfläche. In ihr sieht man das gotische Deckengewölbe so tief wie es hoch ist. Der Altar und das beleuchtete Kirchenfenster sind fast noch intensiver in der Spiegelung als in der Wirklichkeit zu sehen. Das Mittelschiff ist von Bänken freigeräumt und zur Spiegelfläche geworden. Die Menschen sitzen, stehen, hocken, liegen im verdoppelten flackernden Kerzenlicht in einer großen Runde. Pater Thomas Krauth lädt ein, sich auf die göttliche Wirklichkeit einzulassen, sich durch Gott trösten zu lassen. Ein aktiver Aufruf zur Passivität? Haben wir bei aller aktiven Problembewältigung etwas übersehen? Probleme in der Familie und im Beruf, in der Politik, in der Krise? Aber wer soll uns helfen, „das“ zu finden, was uns tröstet? Meister Eckhardt? Die Texte, vorgetragen vom Sprecher Wolf Frass, sind nicht gerade „nice and gentle“, wie der Engländer sagen würde. Lieb und nett ist Meister Eckhardt nicht, seine Bilder sind oft nicht zimperlich, er mutet den Zuhörerinnen und Zuhörern etwas zu: einen Finger abhacken, um den „Rest“ zu retten, Leiden lieben und zur Seligkeit transformieren, Selbstleugnung auf dem Weg der göttlichen Tröstung. Trost ist bei ihm wahrlich keine Zuckerwatte. Meister Eckhardt fordert auf, das Göttliche aus uns heraus zu bergen. Das Göttliche durch die Oberfläche hindurch zu sehen. Die eigene Identiät, die eigene Sehnsucht sehen, so könnte man die Anregung nennen, die von Martina Skatulla, eine der Hauptkteurinnen an diesem Abend, ausgeführt wurde. Sie nahm eine Spiegelfliese aus dem Kreuzungsunkt von Längs- und Querachse des Kirchenmittelschiffes auf und hielt sie hier und dort Besuchern oder Besucherinnen hin. Kontrapunkte zwischen Sehen und Sehnsucht, wer bin ich im Spiegel der V. Mystischen Nacht? Viele Impulse werden in den Raum entlassen und den Assoziationen der Menschen überlassen. Bei diversen Gängen über die Fliesen gibt es ein Krachen und Brechen der Fliesen. Manche sehen gebannt zu und schnappen geräuschvoll nach Luft beim Zerbersten. Sowohl das Brechen der Spiegel, wie die Symbolik vom Ei zur Osterkerze zur Monstranz im Kreuzungspunkt bleibt den Gästen überlassen. Spirituelle Erfahrungen bekommen ihren individuelen Freiraum. Die fünfte Nacht der göttlichen Tröstung hat stärkere, liturgische Züge mit höherer Bindung als in den vergangenen Jahren. Es ist nicht nötig, die Menschen vom Begehen der Spiegel abzuhalten. Der Kirchenraum ist kein Theater- oder Ausstellungsraum mit Publikumbeteiligung geworden. Die Gesänge vom Kammerchor musica viva und den Kantoren von Sankt Sophien unter der Leitung von Clemens Bergmann hatten keinen Konzertcharakter, sie haben das beigetragen, was Bilder, Gesten und Worte allein nicht können. Insgesamt hatte diese „Mystische Nacht“ mehr den Charakter einer fünfstündigen, durchgängig kurzweiligen Liturgie. Erst als der Ghanaische Gospelchor um 0:15 Uhr zu singen beginnt, wird das erste Mal applaudiert. Es wird getrommelt, gesungen, gelacht. Die Mystische Nacht geht am 20.09.09 gegen 1:00 Uhr gelöst und entspannt zuende.
Uschi Freese
20.09.2009

Paulus-Oratorium in Sankt Sophien

Anlässlich des 200. Geburtstags von Felix Mendelssohn singt der Mendelssohnchor Hamburg gemeinsam mit der Johanneskantorei Norderstedt dessen Oratorium „Paulus“. Freuen Sie sich schon jetzt auf ein „großes Konzert“!

130 SängerInnen und ein großes Orchester im Hochchor
Der Klang wird unsere schöne Kirche bis zur Kuppel ausfüllen und die Mauern zum Zittern bringen

Am Samstag den 3. Oktober um 20:00 Uhr erleben Sie in der Kirche Sankt Sophien (Barmbek-Süd) ein großes Oratorium. Groß im doppelten und wahrsten Sinne des Wortes: Denn es werden zwei Chöre begleitet von einem umfangreichen Orchester sowie drei Solisten auftreten, sodass sich im Hochchor der Kirche rund 180 Menschen tummeln werden.
Sie können sich nicht vorstellen, wie das passen soll? Dann gibt es gleich zwei Gründe, zu kommen:
Sehen und staunen sowie Gehör schenken und genießen!
Erleben Sie musikalisch die Entwicklung des Saulus zum Apostel Paulus!
Lassen Sie sich mitreißen von großartiger und moderner geistlicher Musik und berühren von wunderschönen Chorälen und Chorsätzen!
Lassen Sie sich ein, vernehmen Sie im Schlusschor Mendelssohns Aufforderung an alle Menschen zur Bekehrung!

Es singen der Mendelssohnchor Hamburg und die Johanneskantorei Norderstedt begleitet von Mitgliedern des Haydn-Orchesters. Als Solisten treten Hannah Zumsande (Sopran), Michael Connaire (Tenor) und Philipp Niederberger (Bariton) auf. Das Konzert steht unter der Leitung von Almut Stümke.

Nach dem Konzert gibt es eine Nachlese im Thomassaal bei Wein und Brezeln. Sie haben die Gelegenheit, sich mit den SängerInnen und den MusikerInnen über das Oratorium auszutauschen.

Karten gibt es in zwei Preiskategorien:
Kategorie 1: 21,00 € / ermäßigt 13,00 €
Kategorie 2: 15,00 € / ermäßigt 9,00 €

Sie können Karten per E-Mail vorbestellen. Die Karten werden an der Abendkasse für Sie hinterlegt. Bitte schreiben Sie an karten@mendelssohnchor-hamburg.de und geben Sie die gewünschte Kartenanzahl und die Preiskategorie an.


mehr Konzerte

Paulus-Oratorium

Am Sonntag, den 13.09.2009 im Hochamt (10:30 h) singen Mitglieder des Mendelssohnchor-Hamburg e.V. und der Johanneskantorei Norderstedt mit Klavierbegleitung Chorsätze aus dem Paulus-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Im Anschluss an das Hochamt beim Sankt Sophien Treff im Thomassaal gibt die Chorleiterin Almut Stümke eine Einführung in das Oratorium, das am 3.10.09 in Sankt Sophien aufgeführt wird.
Barbara Stanetzek

Ich glaub an dich!

Unter diesem Motto trafen sich am vergangenen Wochenende 10.000 Messdiener aus sieben nordwestdeutschen Bistümern zur Messdienerwallfahrt in Kevelaer – und St. Sophien war mit dabei!

Mit vier Bussen machten wir uns mit 190 weiteren Messdiener und Messdienerinnen aus dem Erzbistum Hamburg auf den Weg nach Kevelaer. Sieben Stunden dauerte die Fahrt. In dieser Zeit beschäftigten wir uns damit, für andere Ministranten Freundschaftsbänder zuknüpfen. Als wir dann endlich in Kevelaer ankamen, konnten wir es kaum noch erwarten unsere Bänder mit anderen auf dem Zeltplatz zu tauschen.
Am nächsten Morgen ging es zügig weiter: Wir machten die Sternen-wallfahrt mit dem Erzbistum Hildesheim und einigen lokalen Gemeinden. Zusammen waren wir ca. 1.500 Leute. Die meiste Zeit sind wir am Anfang des Zuges gegangen, da wir dort in der Nähe unserer Bistumsfahne waren, die wir teilweise auch tragen durften.
Gemeinsam machten wir drei Stationen und sangen Lieder und quatschten miteinander und und und…
Als wir dann in Kevelaer an der Basilika ankamen, vermehrten wir uns und plötzlich wurden aus den 1.500 10.000 Ministranten und Ministrantinnen.
Dort Vorort gab es eine kleine Andacht. Wir sangen Lieder und hatten Spaß.
Kevelaer ist ein Marien-wallfahrtsort, der durch das postkar-tengroße Gnadenbild, das Maria mit dem Jesuskind darstellt, jährlich 800.000 Besuchern pro Jahr anlockt. Bekannt ist auch die Kerzenkapelle nebenan, in der die Pilger ihre Kerzen aufstellen, sodass die Kirche alleine dafür da ist Kerzen abzubrennen. Auch unsere sieben teilnehmenden Bistümer haben je eine große Kerze mitgebracht.
Nach dem Mittagessen gab es zahlreiche Angebote: Für klein, für groß, einfach für alle. Jedes Bistum, die verschiedenen katholischen Verbände und auch die Stadt Kevelaer hatten jeweils Stände mit unterschiedlichsten Angeboten aufgebaut. Unter anderem gab es zwei Menschenkicker, Rosenkranzbasteln, Taizélieder singen, ein Musical einer örtlichen Schulklasse und einen Mini-Strand, der durch das Erzbistum Hamburg organisiert war.
Um 16.30 Uhr feierten wir auf dem Peter-Plömpe-Platz mit den sechs Bistümern Münster, Osnabrück, Paderborn, Köln, Aachen und Hildesheim den Abschlussgottesdienst, zu dem sogar der Kardinal Joachim Meisner aus Köln vertreten war.
Anders als die anderen Bistümer sind wir noch eine weitere Nacht geblieben, da unser Rückweg länger war als der der anderen.
Pamela und Jens, die beide mit unserer Gemeinde mitgefahren sind, sind einer Meinung:
„Die Wallfahrt war spitze. Mal etwas ganz anderes, als Messdienerwochenenden, wo teilweise „nur“ 100 Leute teilnehmen.
Die Wallfahrt hat mir noch deutlicher gemacht, dass man nicht alleine auf der Welt ist. In ganz Nordwest-Deutschland gibt es mehr als 10.000 Messdiener, die genau das Selbe machen, wie ich.
Sie Wallfahrt war einfach nur klasse und bei der nächsten will ich auf jeden Fall wieder mit dabei sein.“
„Das schöne bei so einem Großereignis wie in Kevelaer ist“, findet Alicia, eine weitere Teilnehmerin an der Messdienerwallfahrt, „dass die Stimmung einen mitreißt. Man wird euphorisch, indem man mit den anderen singt und dazu im Rhythmus klatscht und so viele fröhliche Menschen sieht. Obwohl man die anderen vielleicht nicht kennt ist es doch so, als würde man mit ihnen vertraut sein. Somit erfährt man am eigenen Leib, was der Spruch ´Wer Glaubt ist nicht allein´ bedeutet.“


Pamela Golombek und Fiona Prodöhl

Orgel und Saxophon

Boris Ivanov – St.Petersburg
Alexander Ivanov – Keitum/ Sylt

Am Sonntag, dem 30. August 2009 um 19.30 Uhr, gab es wieder in unserer Kirche ein sehr schönes Konzert. Alexander Ivanov, bekannt in der Gemeinde durch vorhergehende Orgelkonzerte und kurze Leitung des Kirchenchores, spielte an der Orgel .Sein Vater Boris Ivanov Saxophon. Auch beide zusammen konnten wir schon genießen.

Alexander Ivanov stellte durch Stücke von Louis Vierne aus der 2.Orgelsymphonie op 20 sein exzellentes Können an der Orgel vor. Anspruchsvolle Orgelmusik meisterhaft und leicht vorgeführt.
Schon gleich zu Beginn der Choral, der die Zuhörer getragen, verhalten in der Tiefe registriert im Wechselgesang mit einer weichen Melodie zunächst in das Konzert einführte. Das Stück ging hinein in Lautstärke und Tempo zu einem imposanten Ende.
Die musikalische Einführung war da.

Boris Ivanov spielte sein Saxophon sehr weich, schwingend in genauen Tönen, ausdruckstark, im Ansatz jeden Ton nachspürend. Der Klang des Instrumentes mit der Akustik des Kirchenraumes war sehr schön! Die Orgel begleitete mit zurückhaltenden tragenden Akkorden.

Auch populäre Stücke von George Gershwin: The Men I love, George Shearing: Lullaby of Birdland, Sydnet Bechet: Petite Fleur und Dave Brubeck: Take Five wurden vorgestellt.
The Men I love wurde in schönem, leichtem Jazz vorgetragen. Die Orgel und das Saxophon gut aufeinander eingehend. Auch Lullaby of Birdland rhythmisch schreitend mit jazzigen Kapriolen, die die Orgel aufnahm, war eine musikalische Überaschung und dann Take Five sehr virtuos, tänzerisch leicht und flott vorgetragen.

Das Finale von Louis Vierne aus der 2.Orgelsymphonie op 20 war dann noch mal ein kräftiger, die Orgel voll ausregistrierender Ausklang. Virtuos gespielt von Alexander Ivanov.
Zum Abschluss das Salve Regina mit Saxophon und Orgel. Langsam, sehr meditativ singend das Saxophon. Die Orgel ganz im Hintergrund mit tragenden Akkorden.

Ein abgerundetes, vielseitiges Konzert!
Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!

Martina Palm

Konzerttipp: Orgel und Saxophon / Klarinette

Am Sonntag, dem 30.August 2009 um 19.30 Uhr, wird es in Sankt Sophien ein Konzert mit Alexander Ivanov und seinem Vater Boris Ivanov geben.

Alexander Ivanov, der schon mehrere Konzerte an der Orgel in Sankt Sophien sehr hörenswert vorgetragen hat, wird unser Instrument spielen; sein Vater das Saxophon. Auch beide in ihrem Zusammenspiel konnten wir schon erleben. Ein sehr empfehlenswertes Konzert!
Der Kostenbeitrag wird 10 € sein. Danach ist wieder eine Nachlese im Thomassaal (Kostenbeitrag 5 €).